Alle Jahre wieder trifft man sich mit Menschen, die man sonst ums Verrecken nicht treffen würde. Mit Onkel Herbert zum Beispiel, der im letzten Jahr seine Wohnung ausschließlich zum Schnaps holen verließ. Mit Sohn und Tochter, die sich normalerweise nur vor Gericht begegnen wegen Tante Hildes Erbe. Mit sämtlichen Urenkeln, Geschwistern, Eltern, Omas und Cousins, denen man in Friedenszeiten wohlweislich aus dem Weg geht. Und dann ist plötzlich Weihnachten. Hier ein paar Tipps, wie man das überlebt, zumindest so, dass man die Feierlichkeiten im Folgejahr wiederholen kann.
- Themen, die nicht verhandelt werden dürfen: Politik, Religion und Geld sind eh klar. Außerdem: Weihnachten im letzten Jahr. Familiengeschichten von 1925 bis 2014. Die Figur von Tante Renate.
- Weihnachtsmenü loben, aufessen, Nachschlag geben lassen. (Verdauung und Groll sind inkompatibel.)
- Kein Mensch-ärgere-dich-nicht spielen.
- Geschenke nüchtern auspacken (und sofort weg legen).
- Kerzen nur dann unbeaufsichtigt lassen, wenn man entweder mit dem diensthabenden Feuerwehrmann verbandelt ist, oder eh neu bauen will.
- Wasser trinken zur Pankreatitis-, Schlaganfall- und Herzinfarktprophylaxe.
- Nie sofort hauen, auch wenn das Gegenüber es verdient hat.
- Singen, egal was, Hauptsache oft.
- Zwischendurch rausgehen und atmen. Allein.
- Dem Begrüßungsdrink je zwei von Oma Gertruds Valium beigeben.
- Sich vor dem Schlafengehen versichern, dass man im richtigen Bett liegt.
In diesem Sinne – Hals und Beinbruch! Kommt lebendig und halbwegs gesund durch die Feiertage!